Archiv

Zehn Jahre erfolgreiche Prophylaxearbeit im Kreis Siegen-Wittgenstein waren am Tag der Zahngesundheit 2002 Anlass für den Arbeitskreis Zahngesundheit Siegen-Wittgenstein ein Kinderfest der besonderen Art zu veranstalten. Die Idee, den Kindern einen erlebnisreichen Vormittag zu schenken, den sie später positiv mit Zähnen und Zahngesundheit verbinden könnten, ging voll auf.

„Gesunde Zähne – bärenstark!“

hieß das Motto unter dem der Arbeitskreis den Tag der Zahngesundheit anlässlich des Jubiläums gefeiert hat. Am 25. September 2002 waren rund 3000 Siegener Schülerinnen und Schüler aus allen 26 Grundschulen in die Siegerlandhalle eingeladen, um ein abwechslungsreiches Kindervarieté der regionalen Künstlergruppe „LÿzKidsVarieté“ zu erleben und aktiv am Tag der Zahngesundheit teilzunehmen. In das bunte Kindervarieté eingebunden war ein Zahnputzrekordversuch: Alle anwesenden Kinder und Erwachsenen wollten versuchen, gemeinsam und gleichzeitig die Zähne zu putzen und damit einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde zu erzielen.

Am Morgen des 25. September 2002 fuhren pünktlich ab 9:30 Uhr die ersten Busse mit aufgeregten Kindern vor die Siegerlandhalle. Die Kinder trugen farbige Leinentaschen, die sie bereits einige Tage vor dem Aktionstag in den Schulen bekommen hatten. Zahlreiche Sponsoren hatten den Inhalt der Taschen, die von ortsansässigen Zahnlaboren gestiftet wurden, gefüllt: Eine Kinderzahnbürste, kleine Zahnpastatuben, eine kleine Flasche Wasser, einen Spuckbecher mit Deckel, eine Handvoll zuckerfreier Bonbons und Informationen zur Zahngesundheit sowie einige zuckerfreien Süßwaren.

Die Kinder konnten vorab in der Schule den Inhalt der Taschen in Augenschein nehmen und sich auf den Rekordversuch vorbereiten. Gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern hatten die Schülerinnen und Schüler den Ablauf des Zahnputzversuchs geübt. Hierbei half auch ein großes, buntes Poster, auf dem die einzelnen Schritte als Zahnputzanleitung zu sehen waren. Für das Gelingen der Veranstaltung war nicht nur der Inhalt der Tasche von Bedeutung. Auch die Farbe der Tasche diente als wichtige Orientierungshilfe, da die Siegerlandhalle in entsprechende Segmente eingeteilt war. Jeder Schule und Klasse war im Vorfeld eine Farbe zugewiesen worden, die mit der Farbe der Materialtasche übereinstimmte. Zusätzlich hatten alle Kinder ihre Taschen mit ihrem eigenen Namen und ihrer Schule gekennzeichnet. Hilfreich war, dass jede Klasse einen eigenen Helfer hatte, der den gesamten Klassenverband in die Halle hineinführte und auch als Ansprechpartner während der Veranstaltung bereit stand.

Am Halleneingang erhielten die Kinder eine zahngesunde Stärkung in Form einer „Bärentatze“, die nach dem Slogan „Gesunde Zähne – bärenstark!“ gebacken wurde. Das Gebäck war in einer tollen Brotbox mit der Aufschrift „Tag der Zahngesundheit“ verpackt. So konnten die Kinder sich vor der Veranstaltung stärken, die Wartezeit bis zum Programmbeginn wurde verkürzt und kein knurrender Magen lenkte von dem bunten Programm ab.

Die Stimmung in der Halle kochte schon vor der Vorstellung des Kindervarietés. Unter lauten Zurufen “anfangen, anfangen …“ startete das Bühnenprogramm, bei dem sich natürlich an diesem Tag alles um die Zähne drehte. Ein Riese, „Stelzen-Ralf“, wirbelte riesige Zahnbürsten durch die Luft, die Clownin Biko übte mit den Kindern das richtige Zähne putzen von „rot nach weiß“ und zeigte dies pantomimisch mit roten und weißen überdimensionalen Luftballons. Der Bär Boris aus Sibirien wusste, welche Obst- und Gemüsesorten besonders viele Vitamine enthalten, um Kinder gesund und fit zu machen. Beim Lied „Zehn kleine Milchzähne“ zählten Schüler und Lehrer laut mit, bis alle Milchzähne ausgefallen waren.

Der Zahnputzversuch wurde mit dem Lied „Zähneputzen, das macht Spaß“ eingeleitet. Hier konnten alle Kinder laut mitsingen, da dieses Lied nach den Sommerferien in den Schulen kräftig geprobt worden war. Nun begann der eigentliche Rekordversuch: 3000 Kinder und Erwachsene wollten es schaffen, gemeinsam und gleichzeitig die Zähne zu putzen und damit einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde zu erreichen! Das Zahnmännchen, das Maskottchen des Arbeitskreises, gab den Kindern Hilfestellung. Die Reihenfolge des Putzens kann sich jeder mit der KAI-Putztechnik leicht merken. KAI steht für Kau-Flächen, Außen-Flächen und Innen-Flächen. Unter Aufsicht des Bürgermeisters der Stadt Siegen und eines Rechtsanwalts wurden drei Minuten die Kinderzahnbürsten im Gleichtakt geschwungen. Um sicher gehen zu können, ob der bestehende Rekord aus Mainz mit 2274 Zähneputzenden Kindern geschlagen werden könnte, wurden Kinder und Erwachsene beim Einmarsch in die Halle gezählt. Um 10:58 Uhr war es soweit: Der Schulamtsdirektor Dieter Beinghaus verkündete, dass es in Siegen einen neuen Rekord gibt: „2609 Grundschüler und 392 Erwachsene aus dem gesamten Stadtgebiet sind nun Weltrekordler im Zähneputzen!“ Unter lautem Jubelgeschrei wurde der neue Weltrekord mit einer Jonglage aus brennenden Fackeln besiegelt. Ein echtes Feuerwerk! Alle waren über die außergewöhnliche und hervorragend gelungene Veranstaltung zum Tag der Zahngesundheit einer Meinung: „Das war ein toller Vormittag, den wir nicht vergessen werden!“

Modellprojekt zum täglichen Zähne putzen an einer Siegener Grundschule 2002-2009

Was in vielen Kindergärten schon lange Alltag ist, das regelmäßige Zähneputzen nach dem Frühstück, wurde im Februar 2002 als Modellversuch an der Hammerhütter Grundschule in Siegen gestartet.
Der Grundgedanke dieses Projektes war, Zähneputzen durch Gewohnheit und Selbstverständlichkeit alltäglich werden zu lassen. Durch regelmäßig wiederholendes Zähneputzen sollten die Kinder langfristig zur selbständigen Initiative angeregt werden. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob es grundsätzlich durchführbar ist, regelmäßiges Zähneputzen nach dem gemeinsamen Frühstück, also im Anschluss an die große Pause, sinnvoll in den Schulalltag zu integrieren.

Die intensive Vorbereitungszeit begann bereits Anfang 2001. Die Hammerhütter Grundschule erklärte sich bereit, an diesem Modellversuch teilzunehmen und mit den künftigen Erstklässlern regelmäßig nach jedem Schulfrühstück die Zähne zu putzen. Bedingung war, dass das Projekt während der gesamten Grundschulzeit, also über vier Jahre fortgeführt werden sollte. Die Vorbereitungszeit war geprägt durch zahlreiche Gespräche zwischen dem Schulamt, der Schulleitung, dem Kollegium, dem Arbeitskreis Zahngesundheit und den Eltern, um einen guten Informationsstand aller Beteiligten und damit eine möglichst gute Compliance zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde ein eigens hierfür zur Verfügung stehender Raum in der Schule renoviert und mit acht Einzelwaschplätzen und zwei Zahnputzschränken für die Aufbewahrung der Zahnbürsten und Zahnpasta eingerichtet. So entstand ein funktioneller und dekorativer Zahnputzsalon.

Für die Durchführung dieses Projektes schlossen die Schule und der Arbeitskreis Zahngesundheit eine Vereinbarung. Die Schule verpflichtete sich, mit den Kindern der beiden teil­nehmenden Klassen über die gesamte Grundschulzeit nach jeder Frühstückspause die Zähne zu putzen. Der Arbeitskreis verpflichtete sich im Gegenzug, das notwendige Material zur Verfügung zu stellen und eine intensive fachliche Betreuung zu gewährleisten. Zusätzlich wurde in regelmäßigen Abständen durch den Jugendzahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes der Gesundheitszustand der Zähne untersucht sowie mit Hilfe eines Fragebogens das Zahnputzverhalten der Kinder erfasst.

Zu Beginn wurden die beiden Klassenlehrerinnen beim gemeinsamen Zähne putzen täglich durch die Prophylaxefachkraft des Arbeitskreises unterstützt. Sie trainierte die richtige Zahnputztechnik mit den Kindern, motivierte zum täglichen Zähneputzen, tauschte Zahnbürsten aus und stand als Ansprechpartnerin für Fragen zur Verfügung. Im weiteren Verlauf der vier Grundschuljahre vergrößerten sich die Abstände der Besuche, so dass am Ende der 4. Klasse nur noch monatliche Prophylaxeimpulse auf dem Programm standen.

Um die Motivation bei Schülern, Eltern und Lehrern aufrecht zu erhalten, wurden verschiedene flankierende Aktionen durchgeführt. Hierzu zählen z.B. ein Zahnaktionstag mit Kindern und Eltern, die Aktion Mundhygiene mit dem Betreuungszahnarzt, Besuche der Ernährungsberaterin des Arbeitskreises Zahngesundheit, Elterninformationen durch die Jugendzahnärztin und die Ernährungsberaterin, halbjährliche zahnärztliche Reihenuntersuchungen oder die Einführung eines im Zahnputzsalon fest installierten Kariestunnels. Im Kariestunnel werden die Zahnbeläge mit Hilfe einer fluoreszierenden Flüssigkeit unter Schwarzlicht sichtbar und das Ergebnis des anschließenden Zähneputzens kann von den Kindern selbst beobachtet werden.

Im Juni 2005 beendeten die zwei Pilotklassen das Projekt nach insgesamt dreieinhalb Jahren. Die Durchführung des Projekts über diesen langen Zeitraum war nicht nur für die Kinder, auch insbesondere für die Lehrerinnen eine Herausforderung. Es zeigte sich, dass es nur mit großem zeitlichen und persönlichen Engagement möglich war, das Zähneputzen sinnvoll in den Schulalltag zu integrieren. Als problematisch erwies sich die Motivation der Eltern, das in der Schule erlernte und durchgeführte Zahnputzverhalten mit ihren Kindern auch in der häuslichen Situation weiter zu fördern und zu unterstützen.

Trotz mancher Schwierigkeiten dürfen die positiven Ansätze des Gesamtprojekts, die sich auch in den Untersuchungsergebnissen widerspiegeln, nicht unberücksichtigt bleiben. Aus diesem Grund wurde mit Beginn des Schuljahres 2005/2006 ein zweiter Durchlauf des Zahnputzprojektes wieder mit zwei Eingangsklassen gestartet. Diesmal wurden von Beginn an einige Veränderungen im Projektablauf sowie in der Kommunikation und den Motivationsbesuchen durchgeführt. Im Unterschied zum ersten Durchlauf wurde jetzt einmal wöchentlich mit Fluoridgel geputzt. Auch diesmal fanden zahlreiche Motivationsbesuche und Aktionen z.B. ein Unterrichtsbesuch zur zahngesunden Ernährung oder ein Elternabend zur Information und Motivation der Eltern statt. Erfreulicherweise zeigte sich nach vier Jahren in der Abschlussuntersuchung, dass die Schülerinnen und Schüler der Hammerhütter Schule signifikant weniger erkrankte bleibende Zähne aufwiesen als die Kinder ihrer Kontrollgruppe an einer anderen Siegener Grundschule. Dieses Ergebnis stärkt uns in den Bemühungen um eine Verbesserung der Zahngesundheit der Kinder im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Ausblick:
Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche und wichtige Erfahrungen gesammelt von denen das inzwischen fest etablierte Prophylaxeprogramm „Tägliches Zähneputzen im Rahmen der Übermittagsbetreuung in Grundschulen“ profitiert.

20 Jahre Arbeitskreis Zahngesundheit im Kreis Siegen-Wittgenstein

Ein besonderer Anlass verdient einen besonderen Rahmen. Am 20. September 2012 zum Tag der Zahngesundheit feierte der Arbeitskreis Zahngesundheit Siegen-Wittgenstein sein 20-jähriges Bestehen in der Bismarckhalle in Siegen-Weidenau.

Insgesamt 400 Siegener Kindergartenkinder waren eingeladen ein besonderes Highlight auf der Bühne der Bismarckhalle zu erleben. Mausini, ein Clown, Kreativtrainer, Autor und Klangtherapeut begeisterte die Siegener Vorschulkinder mit seinem Mitmachtheater „Gesund und fit – Mausini macht mit!“ In seinem interaktiven Theaterprogramm nahm Mausini die Kinder mit auf eine Reise voller Spaß und Freude. So lernten die Kinder beispielsweise die Namen der Zähne kennen. Gleichzeitig konnten sie sich durch einfache Bewegungsübungen die Funktionen der Zähne einprägen. Die häufigen Wiederholungen der Bewegungen sowie die in einfachen und kurzen Reimen bzw. Liedtexten wichtigen Botschaften zur Mundhygiene und gesunden Ernährung, halfen den Kindern auf spielerische Art sich diese Aussagen zu merken. Viele lachende Kindergesichter und strahlende Kinderaugen verließen nach der Vorstellung die Bismarckhalle – in der einen Hand stolz eine Autogrammkarte von dem Clown Mausini in der anderen Hand eine Brotbox des Arbeitskreises, bedruckt mit dem Zahnputzdrachen Kai – der für die Zahnputztechnik der Jüngsten steht – und gefüllt mit einem Apfel, einer Zahnbürste und Zahnpasta sowie einem Luftballon.

Anschließend wurde in einem feierlichen Rahmen mit ehemaligen Mitarbeitern und Weggefährten an die Anfänge und die Entwicklung des Arbeitskreises Zahngesundheit im Kreisgebiet erinnert.

20-jähriges Bestehen des Arbeitskreises Zahngesundheit Siegen-Wittgenstein

20 Jahre ist es her seit im Januar 1992 die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Siegen-Wittgenstein gegründet wurde. Die gesetzlichen Krankenkassen, die niedergelassenen Zahnärzte und der Kreis Siegen-Wittgenstein vertreten durch den Jugendzahnärztlichen Dienst und das Schulamt unterzeichneten die Vereinbarung der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit, in der sie sich verpflichteten bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr gemeinsam einheitliche Maßnahmen zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen umzusetzen.

Bereits 10 Jahre bevor die Zahnprophylaxe in das Gesundheitsgesetz aufgenommen wurde, fanden im Kreisgebiet auf freiwilliger Basis und aus der Überzeugung heraus, die Zahngesundheit von Kindern zu fördern, Prophylaxemaßnahmen von niedergelassenen Zahnärzten, der AOK, IKK, BKKn, Bundesknappschaft und Landwirtschaftlichen Krankenkasse, dem Schulamt und den Apotheken statt. So war 1992 die Gründung der Arbeitsgemeinschaft und damit die Erweiterung des Kreises derer, die sich zur Umsetzung der Zahnprophylaxe verpflichteten, sowohl eine Weiterführung bereits bewährter Konzepte als auch der Start in eine flächendeckende Gruppenprophylaxe im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Vieles hat sich in den letzten 20 Jahren verändert und weiterentwickelt: die Betreuungskonzepte in Kindertagesstätten und Grundschulen, die Unterrichtsmethoden, viele gezielte Einzelprojekte wurden ergänzt und neue Aufgabenfelder wie z.B. die Offene Ganztagsschule kamen hinzu. Eines aber ist gleich geblieben: im Vordergrund aller Aktivitäten stehen nach wie vor die Kinder, deren Gesundheit durch gezielte Zahn- und Ernährungsprophylaxe gefördert werden soll. Hierbei ist in erster Linie wichtig die Kinder zu begeistern – durch die methodische Art der Betreuungs- und Unterrichtskonzepte und durch engagierte Vermittlung der Inhalte. Begeisterung schafft Motivation – die anregt sich selbst aktiv für ein gesundes Leben einzusetzen.

Türkisch deutsches Gesundheitsprojekt, Start und Entwicklungen seit 2008

Im Jahr 2008 ist die Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung e.V. an das Schulamt herangetreten, um in Zusammenarbeit mit dem Schulamt, dem Gesundheitsamt und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens ein türkisch-deutsches Gesundheitsprojekt zur Integrationsförderung an Schulen zu initiieren.

Ziel des Projektes war es, ausländischen Eltern Zugang zu verschiedenen Gesundheitsthemen zu bieten und Hemmschwellen, das vorhandene Gesundheitssystem in Anspruch zu nehmen, abzubauen. Dieses sollte insbesondere durch bilinguale Fachleute gewährleistet werden. Das Integrationsprojekt sah vor im Zeitraum 2009 bis 2013 jährlich Aktionen durchzuführen. Die inhaltliche Gestaltung sollte Einfluss auf den Sachunterricht und den Schulalltag haben. Die Umsetzung des Integrationsprojekts wurde in Form zweier Aktionstage zur Gesundheit an der Hüttentalschule und an der Geisweider Grundschule, beides Grundschulen mit einem hohen Anteil an ausländischen, insbesondere türkischen Kindern, im Jahr 2009 begonnen.

Der erste Gesundheitstag beinhaltete Angebote für Kinder und Eltern. Es gab einen sportmotorischen Test, einen Ernährungsfragebogen, jeweils eine soziale, schulische und gesundheitliche Beratungsmöglichkeit. Weiterhin wurden medizinische Daten wie der Impf- und Zahnstatus, der Body-Mass-Index (BMI) sowie Daten zum Hör- und Sehvermögen ermittelt. Die Jugendzahnärztinnen erläuterten zusammen mit türkischsprachigen Kolleginnen den Eltern den Gesundheitszustand der Zähne ihrer Kinder. Der Arbeitskreis Zahngesundheit bot zusammen mit dem Jugendzahnärztlichen Dienst den Zahnputzbrunnen, den Kariestunnel, sowie ein Glücksrad mit Fragen rund um die gesunde Ernährung und Zahngesundheit, an. An einem Infostand zur Ernährung bekam man interessante Informationen u.a. auch zum Zuckergehalt von türkischen und deutschen Süßigkeiten. Damit die Besucher des Aktionstages möglichst alle Angebote wahrnahmen, gab es eine Art Laufzettel, auf dem die einzelnen Stationen nach deren Besuch abgestempelt werden konnten. Sowohl die Hüttentalschule wie auch die Geisweider Grundschule boten zusammen mit türkischen Vereinen und Eltern ein umfangreiches kulinarisches Café an. Hier konnten sich Kinder und Eltern an türkischen Spezialitäten stärken, sich austauschen und ausruhen.

Der zweite Gesundheitstag fand zum Abschluss des Schuljahres statt. Der Schwerpunkt des zweiten Projektdurchlaufs lag bei den Themen sportliche Aktivität und Bewegungsmöglichkeiten, Zahngesundheit und gesunde Ernährung. Zudem wurden alle medizinischen Daten als Kontrollmechanismen ein zweites Mal erhoben. Der Arbeitskreis Zahngesundheit bot für die Kinder eine Mitmach-Ausstellung unter dem Motto „Coole Zahnkids“ an. Über einen Zeitraum von einer Stunde erfuhren die Kinder Interessantes zum Säuregehalt von Getränken und die Auswirkungen auf die Zähne, konnten einen Zahn kneten und übten die richtige Zahnputztechnik ein. Unter dem Motto „Leckere Snacks selbstgemacht“ konnten die Kinder nach einer kurzen theoretischen Einführung durch die Ernährungsberaterinnen des Arbeitskreises selbst Frühstücksspieße herstellen. Als Ergänzung zu den Angeboten für die Kinder konnten die Eltern eine zahnärztliche Beratungsmöglichkeit der Zahnärztinnen des Jugendzahnärztlichen Dienstes in Anspruch nehmen.

Alle ermittelten Daten wurden zusammen am Ende des Schuljahres 2009/2010 miteinander verglichen. Die Auswertung der medizinischen Daten erfolgte anonym über das Schulamt. Diese Ergebnisse fließen anschließend in das Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“ ein.
Das Gesamtprojekt wurde am 4. November 2010 bei der Bezirksregierung in Arnsberg, beim 1. Arnsberger Sportdialog, vorgestellt. Als Konsens wurde hierbei deutlich herausgearbeitet, dass entscheidend für das Gelingen solcher Aktionstage und einer nachhaltigen Wirkung der angestoßenen Gesundheitsfragen, ein umfassendes und gut funktionierendes Netzwerk vor Ort besteht. Im Kreis Siegen-Wittgenstein wurde dieses Netzwerk durch das Schulamt, die türkisch-deutsche Gesundheitsstiftung sowie die beiden Grundschulen gesteuert. Wünschenswert ist, dass auch weiterhin Projekte durch das Land finanziell gefördert werden. So kann es den Schulen ermöglicht werden weitere gesundheitsrelevante Maßnahmen in der Schule zu etablieren.
Im Schuljahr 2010/2011 hat der Arbeitskreis Zahngesundheit im Rahmen der Offenen Ganztagsschule sowohl an der Geisweider schule als auch an der Hüttentalschule ein Angebot zur Zahnprophylaxe für Kinder und Eltern durchgeführt. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist das regelmäßige Zähneputzen nach dem Mittagsessen. In beiden Schulen werden mittlerweile regelmäßig nach dem Mittagessen die Zähne geputzt. Begleitend zum täglichen Zähneputzen wurde an den Schulen Projekte mit Kindern und Eltern zum Thema Zahngesundheit und Ernährung durchgeführt um das regelmäßige Zähneputzen zusätzlich pädagogisch zu begleiten.

Ausblick:
Auch heute noch im Jahr 2017 besteht dieses Netzwerk noch, inzwischen jedoch mit dem Schwerpunkt „Gesundheitserziehung“. Die über viele Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit der Beteiligten soll künftig in einem „Arbeitskreis Gesunde Grundschulen“ in Siegen-Geisweid weitergeführt werden.


Stadtfest im Kreis Olpe

Der Arbeitskreis Zahngesundheit im Kreis Olpe war in den vergangenen Jahren auf Stadtfesten in Attendorn, Lennestadt und Olpe mit einem Aktionszelt vertreten. Neben praktischen Anleitungen zum Zähneputzen gab es kompetente Fachberatungen zu Fragen rund um die Mundgesundheit.

Anziehungsmagneten waren aber „Kariestunnel und Zahnputzbrunnen“. Hier wurden fleißige Zähneputzer angelockt. Im Kariestunnel wurden die Zahnbeläge mit Hilfe von Schwarzlicht sichtbar gemacht. Danach ging es zum Entfernen der Beläge zum Zahnputzbrunnen. Unter der Anleitung von zahnärztlichen Fachkräften wurde hier das richtige Zähneputzen eingeübt. Dies war für kleine und große Besucher mehr als nur ein Spaß und Zeitvertreib. Jeder Einzelne erhielt wichtige Informationen und hilfreiche Tipps wie der Umgang mit der Zahnbürste verbessert werden kann. Damit das neu Erlernte auch zu Hause weitergeführt werden kann, erhielt jedes Kind ein Zahnpflegepäckchen, in dem eine Zahnbürste und Zahnpasta steckte.


Fortbildung für Lehramtsanwärter

Wenn Sie einen Artikel größer ansehen möchten, klicken Sie einfach auf das dazu gehörige Bild.

Kommentare sind geschlossen.